Die aus der Bundeshauptstadt bekannt gewordene politische Kunstaktion des „Zentrums für politische Schönheit“, bei der mit symbolischen Gräbern und Kreuzen vor dem Reichstag auf das Schicksal der vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge aufmerksam gemacht wird, verbreitet sich in immer mehr deutschen Städten. Auch in Hennef ist ein solches „DENKmal“ am Donnerstagabend auf dem Marktplatz platziert worden.
„Wir wollen diese Aktion auch nach Hennef holen und Aufmerksamkeit durch Irritation schaffen. Fernsehbilder schaffen das schon längst nicht mehr. Die Gräber holen die toten Flüchtlinge aus dem Mittelmeer symbolisch in unseren Alltag“, so Juso-Vorsitzender Maurice Gangl zu der nach seiner Ansicht drastischen, aber wirkungsvollen Aktion. Sein Vorstandskollege und Hennefer Ratsmitglied Mario Dahm ergänzt: „In Hennef werden Flüchtlinge herzlich aufgenommen, aber viele schaffen es eben gar nicht erst in sichere Länder. Die Aktion soll zum einen an das Leid an Europas Grenzen und die vielen Toten im Mittelmeer erinnern, zum anderen die Menschen aber auch zum Nachdenken über die europäische Flüchtlingspolitik bewegen. Wir brauchen eine gemeinsame, humane Flüchtlingspolitik in Europa, die sichere Wege der Einreise ermöglicht und ein Ende der Abschottung. Es ist eine Aktion gegen das bequeme Wegschauen angesichts von Massensterben an unseren Grenzen.“