Jusos und SPD in der Region diskutierten über eine solidarische Finanzierung des Nahverkehrs
Fast nichts ist so sicher, wie die jährliche Fahrpreiserhöhung für Bus und Bahn. Um über eine neue Form der Finanzierung des Nahverkehrs zu diskutieren hatten die Jusos aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit den SPD-Fraktionen in Stadtrat und Kreistag sowie der Juso-Hochschulgruppe Bonn zu einer Podiumsdiskussion ins BaseCamp nach Bonn geladen. Auf dem Podium nahm einer der Erfinder des Semestertickets für Studierende in NRW Platz, der Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim, der diesen Solidargedanken mit einem „Bürgerticket“ weiterdenken möchte. Mit einem solchen Ticket könnten alle Menschen in dem entsprechenden Gebiet den Nahverkehr ohne Fahrscheine nutzen. Monheim stellte verschiedene Modelle der Finanzierung vor und empfahl, auch Unternehmen, die vom Angebot des ÖPNV profitieren, in die Finanzierung mit einzubeziehen. So müssten Kaufhäuser etwa Parkplätze nachweisen, sich aber mit keinem Cent am Nahverkehr beteiligen. Dabei setzte Monheim die Hoffnung in innovative Kommunen, da Deutschland immer noch ein „Innovationsverweigerungsland“ sei. Als Beispiel führte er die Stadt Wien an, in der es ein Tagesticket für einen Euro und ein Jahresticket für 365 Euro gebe. Die Folge dieses freiwilligen Abosystems sei ein großer Anstieg der Fahrgastzahlen gewesen.